17. Januar 2008

Als der Terror nach Österreich kam

So muß es wohl in den Straßen des Iraks tagtäglich aussehen. Als er Frühmorgens noch etwas verschlafen seinen Dienst antritt, traut er zuerst seinen Augen nicht. Den Schlaf aus den Augen reibend, gleich einem schlechten Traum wegwischen wollend, sieht er nochmals hin. Kein Zweifel, jetzt schoß es ihm wieder - klar, bei diesen Lichtverhältnissen hatte er das ganze ja schon lange nicht mehr betrachtet. Sofort fühlt er sich wieder in seine Jugendzeit ins Elternhaus zurückversetzt. Sein Bruder tanzt in seinen Gedanken gleich einer verblüffend realen Fatamorgana vor seinem Auge der Erinnerung. Auf seiner Zimmertür prangt groß der Spruch „wer Ordnung hält ist nur zu faul zum suchen“. Auch eine Betrachtungsweise, quasi aus der Not eine Tugend machen. Und so steht er heute wieder im Chaos. Ein Chaos, dass sich aus dem Büro raus in den Empfangsbereich erstreckt. Auf der anderen Seite des Raumes eine Pinnwand mit aktuellen Veranstaltungsankündigungen. bitte, was soll an einem ordentlich aufgeräumten Ankündigungsareal schon dran sein. Stell einer sich einmal vor, man stehe davor und man findet gleich aktuelle Belange. Viel witziger die Praxis, Eventnotifikationen auch noch lange nach deren Stattfindungszeitraum plakatiert zu lassen, aktive Antiquierung sozusagen, Gehirnjogging für Infosuchende. Eine leichte Aufbereitung ist ja bei genauerer Betrachtung sowieso nur dazu da, die Leute denkfaul zu machen und deren geistige Unterbeschäftigung zu fördern. Aber zurück in die heiligen Hallen dieses Zustandes. Er würde es sich nie zutrauen, unter solchen Umständen seinen Geldgebern gegenüber behaupten zu können, alles im Griff respektive in der Übersicht zu wahren - naja, er ist halt von Geburt an eine feige Natur. man stelle sich also nun die hier herrschenden chaotischen Zustände vor , die hier für jeden Gast gleich bei Ankunft offensichtlich, nein augenscheinlich sind. Würde man die plötzlich beseitigen - nicht zu denken, man könnte da rasch in den Verdacht geraten, rasch und professionell zu arbeiten. Unweigerlich fühlte er sich in die Zeit von 9/11 zurückversetzt, wo ein Hinweis der amerikansichen Botschaft an die sich im Ausland bewegenden Staatsbürger die Ankündigungstafel schmückte. Sinngemäß wurde dort empfohlen, sich im Ausland möglichst unauffällig zu bewegen und sich ja nicht als amerikanischer Staatsbürger zu erkennen geben. Fantastisch, das großartige freie Amerika! Aber egal, so lange sie sich daraufhin nicht als Österreicher ausgeben würden....

So geht die Sonne auf und der Tag beginnt seine ganze Pracht zu entfalten...........

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