20. November 2012

Plzen nochmals...

Erst kürzlich durfte ich wieder Zeuge einer zutiefst typischen österreischischen Aussage werden: man „solle sich bitte mal alle Tschechen ansehen, mit welchen großen Autos die Alle zu uns rüberkommen“ No na net, der alte Rentner mit dem Borgwart verirrt sich nicht so oft in unser Land...
Der Neid is a Hund und überhaupt, wo kämen wir da hin wenn auch andere zu Wohlstand kommen würden - schließlich arbeiten wir ja schon viel länger, ehrlicher und fleißiger daran...

Was gibt es sonst in der Stadt? Ich darf mich hier gleich als Fan von sowjetischen Denkmälern und Statuen outen. Dem interessierten Besucher fallen gleich bei Ankunft am Bahnhof zwei eherne Gesellen auf, die aber nicht so sehr sowjetisch - eben Arbeiter verherrlichend sind, sondern in schöner Weise einen Teil der Geschichte der Stadt widerspiegeln. Für eine Bierkutsche dürfte das Geld dann doch nicht gelangt haben:

Ich war leider bis dato noch nicht im „Mementopark“ in Budapest wo sämtliche Lenin-, Stalin- und sonst welche Figuren ins Ausgedinge geschickt wurden und der sogar schon einmal in einem James Bond Film als Kulisse diente. Aber ein kleines Schmankerl habe ich hier doch noch anzubieten, ein Schnappschuß des sowjetischen Siegesdenkmals in Riga:


Ich war weit und breit der Einzige, der in Richtung Denkmal ging. Alle Anderen in dieser Stadt pilgerten Richtung Denkmäler unserer heutigen Zeit, den Einkaufszentren...
Was ich mich immer wieder frage ist, was es mit den Rooseveltstraßen, Washingtovas u.ä. in CZ auf sich hat? Eine Antwort fand ich auf der Americka – dort steht ein Denkmal zum Dank an die amerikanische Armee für die Befreiung von den Deutschen am Ende des WW2. Weitere interessante Einblicke hatte ich dann im "Patton Memorial Pilsen", dem einzigen Museum in CZ, das der amerikanischen Armee gewidmet ist...
Um das Alles kurz zusammenzufassen: die Amis kamen "befreiten“ und gingen, die Russen blieben. Am Ende der Ausstellung ist ein Teil der Fläche auch der damaligen russischen Propaganda gewidmet die behauptete, dass die Bürger der Stadt Pilsen sich Tage vor der Ankunft der Amerikaner selbst befreit hätten und die amerikanische Armee die Skodawerke bei ihrem Vorrücken nur bombadiert hätte, damit sie nachher der Bevölkerung den Marschallplan „aufzwingen“ könne. Aber wie wir wissen, wusste dies Russland ja zu verhindern... So viele Berichte und Gegendarstellungen - fix scheint für mich nur Eines: die Amis waren viel zu kurz in Pilsen, als dass die Bevölkerung richtig Englisch lernen hätte können:

Apropos Denkmäler der neuen Zeit – der Shoppingtempel in der Innenstadt hier heißt Plaza und dort habe ich das größte Sushi meines bisherigen Lebens bekommen:


Wegen des Windes - da gibt es Nichts (Neues) zu berichten. Ein anderer Wind fegt hier durch die Leitungen, so besitze ich hier eine Downloadgeschwindigkeit von durchschnittlich 50 Mbps und eine Uploadgeschwindigkeit von durschnittlich 60 Mbps!!!

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