11. März 2009

Afrika Afrika

Auch die Tribüne - bekannt aus "Wetten dass..." - wurde aufgebaut. Wie die Zuseher von dort bis auf die Bühne sehen können, bleibt mir auch nach der Vorstellung weiters verborgen...
Aber zum Glück ist mir ein Sitzplatz am Parkett reserviert. Gleich nach dem Hinsetzen kommt der Verdacht auf, dass der Boden zur Bühne hin ansteigt - und wo ist Diese jetzt überhaupt? - ach ja, ganz vorne wird sie sicher irgendwo zu finden sein. Leider wurde bei der Platzierung der Zuschauerreihen auf den vorderen Plätzen auf eine versetze Teatherbestuhlung verzichtet, so das man kaum über die vor einem Sitzenden sieht...
Jedesmal wenn der Vorhang gelüftet wird, springen die Protagonisten unter Getose auf die Bühne, tanzen, singen und zeigen Akrobatik und Kunststücke - da werden auf Teufel komm raus Wirbelsäulen verrenkt, Knochen gebogen und scheinbar die Gesetze der Schwerkraft aufgehoben - Pech nur, dass man die meisten Performances schon seit jeher aus dem chinesischen Nationalzirkus kennt - dieses Mal eben mit dunkelfarbigen Akrobaten... Es folgt eine lose Aneinanderreihung von Szenen - ein Handlungsstrang oder Ähnliches erschließt sich mir nicht - erst am Ende komme ich zu dem Schluß, dass es sich dabei jeweils um die Präsentation eines Landes handeln hätte können...
Highlight vor der Pause bleibt zweifellos ein Mann, der sich durch einen Tennisschlägerrahmen zwängt. Natürlich finden die Darbietungen auf höchstem Niveau statt, das sei hier mal explizit erwähnt...
Leider sind nicht einmal die vorgetragenen Lieder, die zur Untermalung der Kunststücke dienen, als "typisch afrikanisch" einzuordnen - meistens handelt sich um alte amerikanische Chartstürmer, die mit typischen afrikanischen Musikinstrumenten interpretiert und nachgespielt werden.
Streß pur auf der Bühne auch nach der Pause - so klettern in der ersten Szene 4 Akteure akrobatisch auf Stangen - "Kokosnußerntergleich", so wie man sie als Urlaubsklischee kennt. Weiters gibt es dann zwei tolle & durchaus sehenswerte Vorführungen: Jedoch handelt es sich bei den Breakdancern und Basketballspielern nach meinem Dafürhalten eher um amerikanische Genres - na gut, sagen wir mal "afroamerikanisch", um einen Interprätationsspielraum zu wahren...
Am Ende bleibt der Eindruck eines überteuerten Talenteabends übrig - bleibt zu hoffen, dass wenigstens die Gagen der Künstler in die Bilanz der österreichischen Entwicklungshilfe eingerechnet werden...


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AFRIKA AFRIKA



Andre Heller

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