28. Juni 2008

Internes Memo

An die Kantine!
Der Amtsleiter begehrt Auskunft bezüglich der Aktivitäten im amtseigenen Glashaus: Wie sie auf dem angefügten Bild nur unschwer erkennen können, sehen sie eine Gurke, so wie es sich der hungrige "Mittagspausler" vorstellt. Aber das war bei Weitem nicht die Größte an diesem Tag, die der Supermarkt im Angebot hatte. Ich unterließ es, noch Größere von unten herauszufischen, da durch meine Manipulationen am Gemüsestand schon einige Gurken ihren Weg richtung Boden antraten und ich so die ungeteilte Aufmerksamkeit von anderen Konsumenten bekam. Man will ja schließlich nicht allzu gierig wirken.
Daher meine Frage: Wann werden wir ähnliche Hochleistungsgurken aus ihrer Produktion sehen, oder muss das Amt in Zukunft weiterhin mit kleineren Exemplaren vorlieb nehmen?
Der verfressene Amtsleiter.


26. Juni 2008

Seiten der Zeit

21. Juni 2008

Österreich : Deutschland II

Nachdem der Verlauf des gehypten Events in Österreich und der Schweiz für die Veranstalter einen, gelinde gesagt, subotpimalen Verlauf genommen hat , so gab es gestern doch eine Neuaustragung des Spieles Österreich versus Deutschland. Da ja traditinellerweise in Österreich mehr Kroaten und in Deutschland mehr Türken leben, konnte dieses Spiel quasi als "Satellitenkrieg" angeshen werden.
Und nun stelle man sich die dummen Massen hier in Graz vor: Klar, einen Sieger mußte es geben. Hupkonzerte drangen von den Straßen ins Haus und signalisierten mir das Ende des Spieles - anfangs war es leider nicht auszumachen, welche Nation nun dieses mal gewonnen hatte. Auf der Straße dann ein anderes Bild: Türken formierten sich zu einem Zug über die gesamte Breite der Straße und zogen, begleitet von hupenden Autos fahnenschwingend rauschartig durch die Stadt. Ein schönes Bild - der Pöbel ist beschäftigt:

PANEM ET CIRCENSEM!

Eine Straße weiter vor einem kroatischen Lokal war die Stimmung nicht weniger ausgelassen. Hier wurden auf der Kreuzung auch fahnenschwenkend Autos angehalten und obwohl diese eine türkische am Fenster montiert hatten, blieb die erwartete, nein von mir erhoffte Eskalation aus. Zwischen den Nationen die Polizei, die in voller Jediritterrüstung die Sieger von den Besiegten zu trennen trachtete. Ein schönes Schauspiel - zu den ansonsten von unserem Staat erbrachten Transferleistungen durfte die ja leider durch das tragische Ausscheiden der identitätsstiftenden Nationalelf "betrogene" Volk auch noch diesen menschlichen Zaun zahlen...

9. Juni 2008

Das Unheil nimmt seinen Lauf...

Da sitze ich gestern wider allen guten Vorsätzen vorm Fernseher, um mir ein weiteres inferiores Spiel unserer Nationalelf zu Gemüte zu führen. Unglaublich: wie kann man von einem "felix Austria" sprechen, wenn das das Beste zu sein scheint, dass unser Land fussballtechnisch aufbieten kann - na da legst dich nieder! Die einzigen "Lichtblicke" lieferten meiner subjektiven Empfindung nach ein Neo-Österreicher aus Kroatien und ein sehr engagiert agierender Spieler mit namenstechnisch türkischen Vorfahren. Naja, im vergleich zur Schweiz waren unsere Mannen ja alle bleich, soll heißen: ich habe in unseren Reihen bislang noch keinen "Mann mit dunkler Hautfarbe" (oder wie müsste man das heute korrekt ausdrücken?) gesehen.
Aber unsere Mannen hatten es aber auch nicht leicht - gegen eine Theatertruppe wie es die Kroaten abgaben: Die Vorstellung mancher hätte leicht für eine Aufnahme ins Raimundseminar gereicht. Ich frage mich, wie es so ist bei einem Spiel Kroatien versus Italien? Liegen dort die Akteure unentwegt am Boden und winden sich präventiv wegen noch zu begehender Fouls?
Die Begeisterung scheint indes bei unserer Bevölkerung auch noch nicht gänzlich durchgeschlagen haben, denn in der Wiener Fanmeile, konzipiert für 70.000 Fans, waren Schätzungen zufolge gerade mal 50.000 zugegen und das public viewing in Innsbruck auf der Berg Isel Schanze würde Meldungen 15.000 Fans fassen, im Vorbericht sah man Livebilder mit schätzungsweise 500 Besuchern. Ein Desaster, oder wieder einmal "Schwarzmalerei" eines gelernten Österreichers? Ich finde die Installation einer "Public Viewing Area" mehr als interessant: Lemminglike pilgern Tausende, größtenteils sogar mit Wahlrecht ausgestattete Erwachsene, in ein umzäuntes Areal, lassen sich bei Eintritt filzen und stehen sich dann die Füße in den Bauch, konsumieren überteuerte Getränke und starren kollektiv auf eine Leinwand, die wahrscheinlich aus der Perspektive der meisten Betrachter kleiner als der Fernseher im eigenen Wohnzimmer ist....
Verrrückte Welt, ich freue mich schon, wenn das Kasperltheater ein Ende hat und hoffe bis dorthin, dass uns die angereisten Fans noch viel Geld ins Land tragen werden.

8. Juni 2008

130 Jahre Straßenbahn

Nun ist es ja in manchen Städten durchaus interessant in der Früh mit den Öffis zu fahren. Ich denke da an eine große Stadt in Österreich. Am Eingang zur U-Bahn werden bunte Exemplare einer mehr als schlecht aufgemachten Zeitung verteilt. Dazu gibt es gleich nach der Eingangstüre Dispenser mit einer weiteren gratis Tageszeitung. Danach geht es um den Platz in der Bahn und wie überall auf dieser Welt sind auch hier die Leute nicht imstande von den Eingängen abzurücken, um somit mehr Platz und Komfort für Alle zu schaffen. Ansatzweise fand ich nicht ganz so dumme Leute einst in der "Tube", wo dieses Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme schon mal zu klappen schien....
Und so drängen sich die Lemminge alle auf kleinsten Platz zusammen und beginnen dann die kleinere Zeitung zu lesen. Klar, denn für die Gößere ist ja kein Rangierbereich mehr übrig. Und jetzt bin ich mir nicht so sicher, welcher der beiden Käseblätter die schlechteren Artikel jeden Morgen unters Volk bringt. Sieger ist eindeutig das handlichere Format, jedenfalls in der Phase der ersten Meinungsbildung auf den Weg zur Arbeitsstätte.
Jedenfalls beehrte eine Bigband dieser Stadt die GVB bei ihrer 130 Jahre Feier. Es war ein schöner Sonntagvormittag als die Parade historischer Wagen vom Hauptbahnhof bis zum Jakominiplatz stattfand:

130 Jahre Straßenbahn in GrazSo standen bei meinem Eintreffen schon dutzende Hobbyfotografen bereit, um die noch zu kommenden Wagen abzulichten. Die seltsamste Konstruktion, die ich dabei erblickte, waren zwei gleiche Fotoapparate nebeneinander montiert; anscheinend um eine Panoramafunktion zu erzeugen. Echt freakig - und der kleine Amtsleiter steht nebenbei einsam und verlassen mit einer "einfachen" Kamera - nicht einmal einem zweiten Objektiv :-D
Jedenfalls war die Parade echt sensationell, ein großes Fest angeführt von der GVB-Musikkapelle. Danach gab es dann einige Schwierigkeiten, um die Massen vom Jakominiplatz Richtung Tramwaymuseum abzutransportieren, aber es ging zügig voran. Das Tramwaymuseum selbst bietet eine Interessante Schau zur Geschichte der Straßenbahn und zu Graz....
Den Heimweg trat ich dann in einer offenen alten Garnitur an, ich war froh, als ich letzendlich in einen modernen Bus wechseln konnte, denn irgendwie war ich für die antiken Beförderungsverhältnisse an freier Luft, gepaart mit dem Wetter dann doch etwas underdressed.

aus diesem Post:

130 Jahre GVB

Tramwaymuseum Graz

3. Juni 2008

Seiten der Zeit

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