20. August 2010

Baukultur auf höchsten Gipfeln...

Unser schönes Österreich! Ein Land der Egovisionäre, Bewahrer, Bereicherer, ausgefressenen Interessensvertreter und Sesselkleber...
Es ist immer wieder schön zu beobachten wenn diverse Landesfürsten oder andere Lokalpolitiker sich in die Erinnerung des Wahlviehs via „Denkmalsetzung“ zu verankern versuchen. Doch in Ihrer lächerlichen Existenz sind die gesetzten Versuche meist nur Würmer in Vergleich zu Anderen: So gehe man etwa in London nur einmal rund um die Royal Albert Hall - ein jedes Zinshaus ist in seiner Erscheinung imposanter als die meisten Egoschuppen hier bei uns. Aber welchen Output darf man sich von Menschen erwarten, die nach eigenen Angaben - und für mich noch verachtenswerter, weil auch noch mit stolz geblähter Brust vorgetragen - nur ein Buch im Leben gelesen haben sollen? Aber immerhin war es von Karl May! Nichts gegen diesen außergewöhnlichen Autor - es ist bekannte Tatsache, dass er das Land, ja die Menschen, über der er schrieb nie persönlich zu Gesicht bekam. Weiteres Bonmont dabei: die Verfilmungen, die schließlich im ehemaligen Jugoslawien abgedreht wurden. Aber Hauptsache es werden Befindlichkeiten von irgendwelchen Schmalspurlandstrichkaisern bedient...


Manch andere Ausformungen des Baustils scheinen mir zusätzlich erwähnenswert - einst attestierte mir eine deutsche Architektin, Ösistan sei ein spannendes Betätigungsfeld in punkto „Supermarktarchitektur“ - naja, ein jeder wächst eben im Rahmen seiner Möglichkeiten. Ein weiteres Beispiel für diese „ich will großes, bin aber trotzdem ein Kreucher und Fleucher - Mentalität“ in unserem Land fand ich am Linzer Pöstlingberg. Als ich dort der hiesigen Feuerwache ansichtig wurde, wähnte ich mich - keine Ahnung, schwer zu beschreiben - ein wenig wie auf der Kommandobrücke eines Luftschiffes. Ich hoffe, die angenehme Atmosphäre überträgt sich auf die wasserwerfenden Brandbekämpfer - damit ihre anspruchsvolle Arbeit ähnlich entspannt wie der kolossale Blick aus den Fenstern des Zeughauses sei.